Dr. Scheimpflug´s Sanatorium
Im Jahre 1894 wurde das Sanatorium Vorderbrühl eröffnet. Bereits vor dieser Gründung betrieb der Arzt Dr. Josef Scheimpflug an der Adresse „Liechtensteinstraße 7„ ein „Schwimm-, Voll- und Douche-Bad und warme Wannenbäder„. 1888 scheint er auch als Eigentümer der Liegenschaft „Liechtensteinstraße 22„ auf. Es war vermutlich sein Sohn, der 1857 in Wien geborene Dr. Max Scheimpflug, „Operateur und gew. Primararzt im E.H.-Maria Theresia Seehospiz zu St. Pelagio„, der 1893 ein neues Anstaltsgebäude errichtete und ein Jahr darauf mit dem Betrieb eines Sanatoriums begann. Das Areal wurde sukzessive erweitert und umfaßte 1906 letztendlich die Grundstücke Liechtensteinstraße 5, 7, 9, 11 und 22. Laut einem Werbeprospekt bot man hier Erholungsbedürftigen, Rekonvaleszenten, Nervenkranken und chronisch Kranken „jeden Alters mit und ohne Begleitung Aufnahme, Pflege und ärztliche Behandlung„. Das medizinische Angebot umfaßte Operationen, chirurgische Nachbehandlungen und Entbindungen. Neben den medizinisch-hygienischen Einrichtungen standen den Patienten eine Schwimm- und Badeanstalt, Gymnastiksäle und Gesellschaftsräume zur Verfügung. Hervorgehoben wurde weiters die „ausgezeichnete ländliche Umgebung„ und das „milde, temperirte Klima„. Die sehr großzügige Anlage bot 20 bis 30 Patienten Platz und garantierte somit laut Prospekt die „Ausübung einer gewissenhaften, individualisirten Krankenpflege„. Tatsächlich waren für das Jahr 1900 im Sanatorium Vorderbrühl nur 31 Patienten gemeldet, also nur wenig mehr als ein Drittel der Gästezahl im Sanatorium Prießnitztal.
Infos von Franz Heißenberger DANKE!
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